Die Digitalisierung bildet in ihren unterschiedlichen Dimensionen – Automatisierung, Veränderung von Kommunikation, Demokratische Verkehrsformen, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Überwachung und Kontrolle – einen Problemzusammenhang, der politisch bislang nur eindimensional und unzureichend behandelt wird. Fragen der Digitalisierung aller privaten, öffentlichen und beruflichen Lebensbereiche werden vor allem wirtschafts- und technologiegetrieben und eher unkritisch politisch thematisiert. Doch erst vor dem Hintergrund einer Ökologie digitaler Systeme wird auch eine Ethik der Digitalisierung denkbar, die Leitlinien für den Technikeinsatz vorgeben kann.
Positionspapier zur Bundespolitik
Der transdisziplinäre Rat für Digitale Ökologie widmet sich systematisch Fragen, in denen die ökonomischen, kulturellen, politischen, psychologischen und gesundheitlichen Dimensionen der Digitalisierung miteinander in Wechselwirkung stehen. Denn obwohl bereits eine Fülle von juristischen, sozialen, ökonomischen und medizinischen Fragen auftreten, ist die öffentliche Debatte etwa über Informationsmonopole, das Verschwinden der Privatheit oder über medizinische Aspekte des permanenten Gebrauchs digitaler Kommunikation unzureichend geblieben. Die Folgen für die Demokratie und das Zusammenleben in modernen Gesellschaften werden in der Politik zu wenig proaktiv aufgegriffen und debattiert. Im Augenblick verhält man sich weitgehend blind zu dem, was in aller Sichtbarkeit schon da ist und noch auf uns zukommen wird.
Der Rat betrachtet es als seine Aufgabe, Debatten anzustoßen und die Digitalisierung als zentrales gesellschaftspolitisches Thema begreifbar zu machen. Digitalisierung ist in all ihren Dimensionen eine politische Gestaltungsaufgabe. Als interdisziplinärer, hochkarätig besetzter Think Tank führt der RDÖ Studien durch, schreibt Positionspapiere und Empfehlungen, publiziert Meinungsartikel und stößt zivilgesellschaftliche Bündnisse zu Themen einer Digitalen Ökologie an. Aus dem RDÖ heraus ist außerdem der Arbeitskreis Zukunftsfähige Digitalität entstanden.
In seiner Videoreihe „B. sucht Freiheit“ trifft Ratsmitglied Stefan Brink regelmäßig Persönlichkeiten, die sich intensiv und nachdrücklich mit Fragen des Datenschutzes und der Informationsfreiheit auseinandergesetzt haben. Dabei geht es immer um Freiheit – die Freiheit, Daten zu schützen, und die Freiheit, Daten zu nützen.
Der Hessische Zukunftsrat Wirtschaft hat Handlungsempfehlungen für das Bundesland Hessen herausgegeben, darunter die Forderung staatliche Genehmigungsverfahren im Sinne einer effektiveren Verwaltung zu digitalisieren.
Digitalisierung ist nicht nur Lösung, sondern auch Problem für eine sozial-ökologische Ausrichtung. Dies liegt unter anderem an nicht-ökologischer Energienutzung, weiterhin steigendem materiellen Konsum und wirtschaftlichen Monopolstellungen, argumentiert RDÖ-Mitglied Tilman Santarius.
Über Propaganda und Desinformation als Bildungsherausforderung und was wir von Finnland in puncto Medienbildung lernen können.
Bitcoin, Big Tech und dicke Profite: Ist die technologische Entwicklung außer Kontrolle geraten? Die Transformationsforscherin Maja Göpel und der Ex-Verbraucherstaatssekretär Gerd Billen sprechen über die (Ohn-)Macht des Staates, ein neues Innovationsverständnis und Strategien für eine gemeinwohlorientierte digitale Transformation.
Von einer nachhaltigen Digitalpolitik der Bundesregierung kann bislang nicht die Rede sein. Deshalb hat der RDÖ konkrete Vorschläge für die nächste Legislaturperiode erarbeitet.
Weniger Reisen, mehr Videocalls: Macht mehr Digitalisierung die Welt besser? Nur wenn wir die Chancen der Corona-Krise klug nutzen, erklärt ein Transformationsforscher.
Es war der Aufbruch in ein neues Zeitalter: 1985 programmierten kalifornische Hippies eines der ersten sozialen Netzwerke der Welt – The Well. Schönheit und Schrecken der digitalen Kommunikation zeigten sich schon in der Pioniergemeinschaft.
Die zweite Welle der Pandemie legt die Schwächen des deutschen Corona- und Impfmanagements offen. Doch auch in Bereichen wie der Digitalisierung und Elektromobilität hinkt Deutschland hinterher.
Es braucht einen neuen Umgang mit Desinformationen in sozialen Netzwerken. Helfen könnte dabei ein Rat, in dem sich die Plattformen detaillierte Richtlinien geben und der öffentlichen Diskussion zugänglich machen.
Über die von Fake News ausgehende Gefahr und den möglichen Eintritt in eine redaktionelle Gesellschaft, in der die Leitsätze von gutem Journalismus zur Allgemeinbildung gehören.
Über ein falsch verstandenes Neutralitätsideal, Emotionen als Geschäftstreiber sozialer Netzwerke und die Wichtigkeit einer journalistischen Ausgewogenheit, die den Aussagen von Provokateuren nicht zu viel Öffentlichkeit verschafft.
Zu Beginn der Pandemie wurde der Digitalisierungsschub gefeiert, mittlerweile beklagen viele jedoch die trotz der digitalen Vernetzung gesunkene, empfundene Verbindung. In Japan gibt es dafür den Begriff des digitalen Vorhangs.
Die Digitalisierung hat einige Nebenwirkungen, auf die wir achtgeben müssen: Neue, mächtige Konzerne, (Des-)Information und Veränderung der Kommunikation. Neue Technologien greifen in das Leben und die Selbstbestimmung ein und eröffnen so Wege der Entmündigung. Marie-Luise Wolff schlägt in ihrem Buch deshalb u.a. eine Art digitalen Knigge vor.
Im Mittelteil dreht sich das Gespräch auf dem roten Sofa um die allgegenwärtige Präsenz von «Digitalien» und darum, wie der RdÖ die Digitalisierung anders betrachten will, um die Diskussion darüber anzuleiten, wo digitale Hilfsmittel wirklich helfen, und wo nicht.
Fünf Thesen für eine sanfte Digitalisierung, die auch dem Klimaschutz dient. Eine solche zukunftsfähige und sozialökologische Digitalisierung folgt den Leitprinzipien der digitalen Suffizienz, des konsequenten Datenschutzes und der Gemeinwohlorientierung.
Radio-Zweiteiler über die Neuorganisation der Kommunikationswelt. Wie Smartphone und soziale Medien eine epochale Luftveränderung mitbegründen und die große Gereiztheit vom literarischen Zauberberg in den Schweizer Alpen in das globale Dorf des Internets transportieren.
Das Recht auf Homeoffice könnte zu weniger Pendeln, weniger Emissionen und neuen Entwicklungschancen für den ländlichen Raum führen, birgt aber auch eine Gefahr.
Die Ausstellung führt durch die Geschichte der Mediennutzung für die Politik. Für jede Epoche wird eine eigene Gestaltungskonzeption gezeigt. Sie ist noch bis zum 11. April 2021 zu sehen.
Eine Diskussion über die Nebenwirkungen von Internet-Shopping, die bei der 1-Click-Bestellung schnell vergessen gehen.
Unter anderem über die EU-Digitalsteuer für Tech-Konzerne und die Frage, wie die Digitalisierung der Umwelt helfen kann.
Über den Bedeutungswandel von «alternativ» und warum wir zwar medienmächtig sind, aber nicht unbedingt medienmündig sind.
Die Corona-Krise ist, wie man nicht zuletzt am Beispiel der Corona-App sieht, auch ein gigantisches soziales Experiment, das zeigt, wie flexibel Verhaltensnormen und Akzeptanzbereitschaften unter Bedingungen des Ausnahmezustands sind.
Die Praxis der juristischen Menschenrechtsarbeit der vergangenen Dekaden zeigt: Der Abgesang auf die Menschenrechte kommt verfrüht. Denn sie birgt ein großes Potenzial und bietet eine konkrete Utopie sowie Anknüpfungspunkte für eine fundierte Hoffnung.
Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen zeigt durch den Vergleich von Klimakrise, Flüchtlingskrise und Viruskrise, wie gesellschaftsverändernde Resonanz entsteht und was unser Bewusstsein tatsächlich ergreift und verändert
Einführungsvorlesung "Technische Grundlagen der Informatik" zum Thema "Mechanische Rechner" mit spektakulären Mikroskopaufnahmen aus dem Inneren der Maschinen.
Auch in der Coronakrise bleiben Persönlichkeitsrechte „elementare Funktionsbedingung eines auf Handlungs- und Mitwirkungsfähigkeit seiner Bürger begründeten freiheitlich demokratischen Gemeinwesens“.
Die Corona-Krise ist Ergebnis einer globalisierten medialisierten Welt. Umso dringender müssen wir alle lernen, Informationen über die Pandemie richtig zu verarbeiten.
Die Wirklichkeit der potenziell totalitären Datensammlung und Entmündigung durch Digitalkonzerne wird immer noch weitestgehend verdrängt – Schluss damit.
Klimapolitikexpertin Maja Göpel über die Vorstellung, Digitalisierung mache die Welt nachhaltig.
Neuartige publizistische Plattformen wie Wikileaks und Netzpolitik.org müssen von der Pressefreiheit geschützt sein.
In der vernetzten Welt prallen Meinungen immer unversöhnlicher aufeinander. Wie können wir konstruktiver miteinander reden?
Unsere Gesellschaft muss dringend einen Diskurs führen, wie wir Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenbringen. Die positiven Effekte der digitalen Transformation werden wir nur dann realisieren, wenn wir sie konsequent an Energie- und Ressourceneffizienz und am Gemeinwohl ausrichten.
Gefälschte Nachrichten und Videos haben über den Einzelfall hinaus eine fatale Wirkung, denn sie lösen bei vielen Menschen eine generelle Verunsicherung darüber aus, was echt und was gefälscht ist.
#OmaGate, die Debatte um ein Lied, in der die Oma zur Umweltsau erklärt wurde, sei ein Beispiel für sinnlose Polarisierung im öffentlichen Diskurs. Die relevanten Fragen – hier nach sinnvoller Klimapolitik – werden dabei nicht diskutiert.
Vor der Fülle an Nachrichten flüchten immer mehr Menschen in eine Wellness-Welt des Beisichseins. Doch eine engagierte Anteilnahme am Weltgeschehen braucht die richtige Dosis an Informationen.
Mit dem Entwurf einer Charta „Unsere gemeinsame digitale Zukunft“ will der WBGU Impulse für die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsziele und insbesondere die Formulierung nachhaltiger Digitalisierungspolitik setzen.
Die Digitalisierung führt zu künstlicher Dummheit: Die Netzkonzerne blenden alle Konflikte und Ungleichheit aus. So sollten wir nicht leben wollen.
Was läge näher, als die neuen digitalen Möglichkeiten zur Lösung der unglaublichen ökologischen Probleme einzusetzen? Was steht dieser Vision im Weg - und wo zeigen sich die Potentiale?
Der Mensch steckt in seiner eigenen Filterblase, in seiner kommunikativen Bestätigungssehnsucht fest. Quatsch, sagt Pörksen. Der Mensch agiert im Filterclash.
Beschwerdeführer vom Menschenrechtsgerichtshof fordern, die Minimalstandards zum Schutz vor Missbrauch bei Massenüberwachung endlich anzupassen – oder aber die Massenüberwachung der Kommunikation zu beenden.
Was passiert, wenn Politiker eine Medienrevolution nicht verstehen? Im schlimmsten Fall ignorieren sie die Kritik und diffamieren lieber die Protagonisten.
Die Frage der unternehmerischen, aber auch der gesellschaftlichen Verantwortung von Firmen im Zuge des digitalen Wandels.
Dass der digitale Wandel das Dogma immerwährenden Wirtschaftswachstums aufrechterhalten kann, ist Illusion. Und wieder einmal wussten’s schon die alten Griechen…
Der Rat für Digitale Ökologie ist ein Projekt von FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit und wird gefördert von Allianz Foundation und Schöpflin Stiftung.
Bei Fragen und Anregungen können Sie sich gerne an unser Team wenden: info@ratfuerdigitaleoekologie.org
Wissenschaftliche Mitarbeit: Maxim Keller & Ann-Marie Verhoeven
Studentische Mitarbeit: Martin Döscher
Büroleitung: Dana Giesecke
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